Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage wurden in Zusammenarbeit mit der KEM Energiereich Nationalparkregion und der KEM Sonnenregion Hohe Tauern ein Schwerpunkt-Tag „Unser Wald wird klimafit!?“  gesetzt. Dabei erlebten die Teilnehmer spannende Vorträge und Exkursionen.

Die Aufgabe der österreichweit 91 KEMs (Klima- und Energiemodellregionen) ist es, Projekte, Beratungen und Veranstaltungen im Dienste von Klimaschutz und CO2-Ersparnis durchzuführen. Am 25. Mai fand im Rahmen der Nachhaltigkeitstage eine Veranstaltung statt mit dem Ziel, zu informieren aber auch mit Menschen vor Ort zu diskutieren. An ein spezielles Fachpublikum wandte sich die Wald-Tagung im Seminarzentrum des Bundesheeres im Felbertal, wo Fakten rund um den Wald im Klimawandel, nachhaltige Ressourcennutzung durch Waldbewirtschaftung, Chancen der Holzwirtschaft und Biowärme und praktische Maßnahmen zur zukunftsorientierten Waldbewirtschaftung diskutiert wurden. Die KEM-Managerinnen Nicole Suntinger und Susanne Radke konnten dabei zwei engagierte Wissenschaftler  aus dem Bundesforschungszentrum für Wald und dem Institut für Waldwachstum und Waldbau begrüßen.

Klimawandel in der Region ganz eindeutig

Eine umfassende Darstellung der möglichen globalen Klimaszenarien, der zu erwartenden Gefahren (Hangrutschungen, Sturm, Borkenkäfer,…) und möglichen Gegenstrategien (Mischwald, andere Baumsorten,…) bot zu beginn DI Walter Fürst (Institut für Waldwachstum und Waldbau). Im Anschluss präsentierte DI Erich Lang (Institut für Naturgefahren) ganz aktuelle Klimadaten eines regionalen Monitorings über die letzten 50 Jahre hinweg sowie Analysen von ÖKS15-Daten des CCCA-Datenzentrums*. Eindeutig ergab sich dabei (mit geringfügigen Schwankungen tälerweise) eine markante Zunahme von  Niederschlägen im Sommer und Herbst und ein Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur von rund 2oC, wobei dieser Anstieg besonders im Frühling teilweise signifikant höher war. „Es gibt zwar je nach Standort deutliche Unterschiede, aber der Trend ist wissenschaftlich an allen Messpunkten eindeutig belegt!“, so Lang.

Die sich durch Windwurf ergebenden Herausforderungen erläuterte Revierförster Bernhard Schwaiger bei einer Exkursion direkt vor Ort und ein leidenschaftliches Plädoyer für die wirtschaftliche Zukunft des Rohstoffes Holz hielt Waldverbandsund Pro-Holz-Obmann Rudolf Rosenstatter, der für die Veranstaltung extra von der Forsttagung in Eisenstadt angereist war. „Holz ist in ganz Österreich und in den grenznahen Gebieten reichlich vorhanden. Es ist ein natürlicher CO2-neutraler Rohstoff, der nicht weit transportiert werden muss und problemlos entsorgt werden kann. Unsere Aufgabe muss es sein, den Politikern zu vermitteln, dass die Holzbewirtschafter vor Ort unterstützen werden müssen, damit noch mehr Holzbauten und Biowärme-Einrichtungen entstehen können!“, so Rosenstatter. Dies ganz im Sinn der KEM Sonnenregion Hohe Tauern, die mit ihren Aktivitäten aufzeigen möchte, dass regionale Wertschöpfung und klimaschonendes Verhalten einander perfekt ergänzen…

*CCCA…Climate Change Center AUSTRIA

Vortragsunterlagen zum 2 Grad Klimaziel