Prägraten ist erste Bodenbündnis-Gemeinde Westösterreichs
Ein verantwortungsvoller Umgang mit lebendigem Boden spielt eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Gemeindeentwicklung. Das Klimabündnis Tirol setzt hier einen Schwerpunkt und unterstützt Gemeinden mit einem Maßnahmen-Plan. Prägraten am Großvenediger ist auf den Zug aufgesprungen – Sie ist die erste Bodenbündnis-Gemeinde Tirols.
„Ohne Bodenschutz kein Klimaschutz“, weiß Maria Legner vom Klimabündnis Tirol. Sie betreut im Rahmen des EU-Projekts Links4Soils Gemeinden auf dem Weg zu einem nachhaltigen Bodenmanagement. „In Tirol entstehen täglich aus 0,6 Hektar fruchtbarem Boden neue Bau- und Verkehrsflächen, gleichzeitig gibt es immer mehr zersiedelte Ortsteile und Gebäudeleerstände, die den Gemeinden Kopfzerbrechen bereiten“, so Legner. Vor diesem Hintergrund startet das Klimabündnis Tirol nun eine Boden-Offensive für Gemeinden zur nachhaltigen Planung sowie zur Anwendung lokaler Bodendaten. Ganz vorne mit dabei: Prägraten am Großvenediger.
In Österreich haben sich bereits über 130 Gemeinden dem Bodenbündnis – einer Schwesterorganisation des Klimabündnis – angeschlossen. Prägraten am Großvenediger konnte als erste Bodenbündnis-Gemeinde Tirols und Westösterreichs gewonnen werden. Damit bekennt sich die Osttiroler Gemeinde zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden. Gemeinsam mit dem Klimabündnis Tirol wurde ein Aktionsplan für drei Jahre ausgearbeitet. Ziel ist unter anderem die Verankerung eines nachhaltigen Bodenmanagements im örtlichen Raumordnungskonzept. Zum Auftakt des Boden-Schwerpunkts fand im Juli bereits eine Informationsveranstaltung mit der Volkschule Prägraten statt.
Dem Bürgermeister von Prägraten Anton Steiner liegt der Boden am Herzen. Im Rahmen eines Klimaschutzlehrgangs von Klimabündnis Tirol hat er sich mit dem Thema befasst und will auch weiterhin den Bodenschutz in seiner Gemeinde vorantreiben. „Wir wollen in Sachen Bodenschutz eine Vorbildrolle einnehmen. Denn: Auch eine kleine, periphere Gemeinde kann im globalen Kontext eine tragende Rolle spielen“, so Anton Steiner. Besonders wichtig seien dabei bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Thema Klimaschutz und Boden sowie zu ökologischer Landwirtschaft und Humusaufbau. Im Zuge der Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis Tirol beschloss der Gemeinderat auch den Beitritt zur globalen Partnerschaft des Vereins.
Alpine Bodenpartnerschaft: Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Böden
Im Rahmen des EU–Interreg-Projekts Links4Soils fand am 7. November das erste Treffen einer Alpinen Bodenpartnerschaft in Innsbruck statt. 35 WissenschaftlerInnen, VertreterInnen von regionalen Verwaltungen und Interessensvertretungen aller Alpenländer steckten die Eckpfeiler für eine zukünftige Zusammenarbeit. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Boden ist inzwischen keine Seltenheit mehr und so werden konkrete Mutmachergeschichten zusammengetragen und Erfahrungen ausgetauscht. Das Motto: Unsere Böden – wertschätzen, erhalten, beleben.
Links:
http://tirol.bodenbuendnis.or.at
www.alpine-space.eu/links4soils
http://tirol.klimabuendnis.at/
Fotocredits: Klimabündnis Tirol/Reuter, Klimabündnis Tirol, Geographie Innsbruck